Color Hybrid: Neue Fähre von Color Line

Color Line lässt weltweit größte Hybrid-Fähre bauen

Batteriebetrieb in Küstennähe, Hauptmaschine nur auf offener See – mit dieser Kombination soll ein innovatives Schiff ab 2019 zwischen Norwegen und Schweden verkehren.

Es ist ein vielversprechendes Konzept für saubere Luft in der Umgebung von Fährhäfen: Auf einer Route quer über die Mündung des Oslofjords will die Reederei Color Line künftig ein Schiff mit Hybrid-Antrieb einsetzen. Ein Landstromanschluss soll eine bordeigene Batterie soweit aufladen, dass die Fahrt in Küstennähe emissionsfrei bleibt – erst danach wird die eigentliche Maschine gestartet. Mit einer geplanten Länge von 160 Metern wäre die Autofähre mit dem Arbeitsnamen „Color Hybrid“ die bisher größte ihrer Art.

Bereits zur Sommersaison 2019 könnte die umweltfreundliche Fähre in See stechen. Gebaut werden soll das Schiff von der norwegischen Werft Ulstein. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde am Dienstag (24. Januar) unterzeichnet. Der Entwurf stammt von Fosen Yards. Auf der etwa 35 Seemeilen (65 Kilometer) langen Strecke zwischen Sandefjord in Norwegen und Strömstad in Schweden soll die „Color Hybrid“ das gut 45 Jahre alte Schiff „Bohus“ ersetzen. Die Kapazitäten werden sich dadurch fast verdoppeln – der Neubau soll Platz für 2000 Passagiere und 500 Autos bieten.

Bei dem neuartigen Antrieb wird es sich nach Angaben der Reederei um einen sogenannten Plug-in-Hybrid handeln. Im Hafen wird die Batterie dabei per Kabel von Land aus mit Ökostrom aufgeladen. Unterwegs können die Generatoren an Bord genutzt werden, damit der Ladestand immer auch für die Einfahrt in den jeweils nächsten Hafen ausreicht. Auf diese Weise würden im Bereich der Küsten keine schädlichen Treibhausgase sowie keine Stickoxid- oder Schwefel-Verbindungen ausgestoßen, hieß es in einer Pressemitteilung.

„Die Unterzeichnung der Absichtserklärung ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Bau des weltweit größten Plug-in-Hybrid-Schiffes“, sagte Color-Line-Geschäftsführer Trond Kleivdal. Er sei zugleich sehr zufrieden, mit Ulstein auch eine heimische Werft für die Umsetzung gefunden zu haben. „Für uns ist dies ein wichtiger Meilenstein, und wir freuen uns sehr, dass wir in diesem spannenden Projekt als Partner ausgewählt wurden“, sagte Werftchef Gunvor Ulstein.

 


Die „Bohus“ auf der Strecke Sandefjord-Strömstad – ab 2019 soll sie
durch die neue „Color Hybrid“ ersetzt werden.